19. Juni 2016

Haushaltsdiskussion 2016                                           15.06.2016

Herr Vorsitzender des StR, liebe Kollegen des StR,

ich bitte Sie mir zuzuhören und über meine Gedanken nachzudenken.

Als die Finanzrichtlinien in diesem Hause beratschlagt und beschlossen wurden, sagte Herr Elgaß noch: Der Bürger kann die Steuer selbst bestimmen, Herr Hierl sagte sogar: Hier stoßen wir auf großes Verständnis der Bürger, die beim Sparen sogar mitarbeiten können. Herr Schaupp nannte es sogar eine historische Möglichkeit.

Fakt ist: Der Bürger bekommt eine historische Grundsteuererhöhung von 420 auf 693 Punkte (273 Punkte 65%).          Bei der Miete würde man über Mietwucher klagen!

In den Finanzrichtlinien steht unter § 3/1: Mit dem Generationenbeitrag werden ausschließlich Vorhaben aus dem Pflichtaufgabenbereich finanziert. Beispielhaft seien genannt: Schulbauten, Kiga, Schutzmaßnahmen, Straßenbau.

Fakt ist: Wir geben nur 950‘€  für die Schulen aus, dass ist alles was wir nach langem Kampf dafür übrig haben, jedoch 650‘€ für das Klettergerüst, 1,3Mio. für den Kauf einer Alpe (innerhalb einer halben Stunde),  was sicher nicht zu einer Pflichtaufgabe der Stadt gehört, sagte eine knappe Mehrheit - ja.

Dieses Jahr haben wir gute Einnahmen und einen Rekordhaushalt von 44 Mio. € und trotz Auslagerung von Wasser und Kanal in die Stadtwerke (weitere 8 Mio.  Schulden), haben wir immer noch ein Loch  im Haushalt.

Fakt ist: Es fehlen uns immer noch 1,4 Mio. €, die wir mit der Grundsteuererhöhung einfach beim Bürger abholen werden und zeitgleich drohen wir eine gewachsene Infrastruktur im Städtle zu zerstören.

Was heißt die Erhöhung für unsere Bürger in Euro:

Bei einem kleinen Einfamilienhaus (100qm) eine Steigerung von ca. 245 €. Bei einem mittelständischen Unternehmen bedeutet dies ein Kostenplus von ca. 5.500 €. Hinzu kommen noch die steigenden Wasser und Kanalgebühren. Sogar das Sterben wird in Immenstadt um ca. 15% teurer.

Was fällt mir hier noch ein?

Immenstadt hat dann, nach Gnotzheim und Meinheim (650Punkte),  die höchste Grundsteuer B in Bayern! (Quelle: Bayer. Landesbank für Statistik 2015).

Und was werden wir dafür unseren Bürgern und Gästen dafür  bieten?  Die Streichung der kostenlosen Kurzparkzonen, eine Gästeinfo ohne direkten Parkplatz, geschlossenes Freibad,  … ???

Fazit: Wir benehmen uns wie ein König, der die Bürger ausbeutet und sich dann ein Märchenschloss baut.

Wer kann jetzt noch guten Gewissens die Hand für diesen Haushalt heben!? Ich nicht!

Erich Angerer - JA-Immenstadt